Auf dem Boden der Tatsachen!

Die Einträge der letzten Wochen waren immer sehr fröhlich und man könnte glauben wir leben im Paradies, aber keine Sorge auch bei uns liegen ab und an die Nerven blank und es gibt auch mal ein lauteres Wort – nicht nur beim Unterrichten mit Noah.

 

Mit Kingfisher am 01.11 nach Kochi fliegen – so weit die Theorie.

Am Abend zuvor erfahren wir, dass vor einigen Tagen die Airline die Lizenz zum fliegen verloren hat und der Eigentümer polizeilich gesucht wird – interessanter Weise konnten wir den Flug sogar noch online bestätigen lassen – aber nach mehreren Anrufen wurde klar die Airline ist Pleite und nichts geht mehr. Etwas nervös überlegen wir die Alternativen und versuchen auch mit indischer Hilfe online und telefonisch einen anderen Flug oder ein Zugticket zu bekommen. Die indische Bürokratie erstrahlt im gewohnten Glanz – ohne endlose undurchsichtige Personenangaben geht gar nichts, mit leider auch nicht. Am nächsten Morgen fahren wir auf gut Glück, mit dem ersten Regen nach Wochen, mit unserem Gepäck und viel Hoffnung zum Bahnhof. Nach langem Warten an endlosen Schlangen werden uns Plätze auf einer Warteliste angeboten – alle Jubeljahre soll es vorkommen, dass in 4 verschiedenen Wagons noch je ein Platz frei werden könnte.

Es ist Reisetag und wir wollen los – also schnappen wir uns das nächste Taxi und fahren drauf los. Schlussendlich fahren wir an zwei Tagen insgesamt ca. 800 km durch 2 Bundesstaaten mit einer reinen Fahrzeit von 24 h inkl. kurzen Pinkelpausen (ca. 35 % der Straßen fahren wir im Schritttempo von Schlagloch zu Schlagloch und an Abgründen vorbei). Ansonsten erfreuen wir uns an Chips und Wasser, auch gibt es noch ein Nachtmahl bei unserem Zwischenstopp in Mangalore.

Nachts drauf am 02.11 erreichen wir unsere Zieladresse im Fort Cochin – so eine art Jugendherberge mit Doppelstöckerbetten – wir sind endlich da, schlafen super und lecken unsere Wunden.

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